Das Ende der Welt – Ragnarök

Am Ende der Welt, gemäß der Ragnarök-Prophezeiungen in der germanischen Mythologie, wird eine gewaltige Schlacht, ein kosmisches Schicksalsdrama, die Götter, Riesen und verschiedene Wesen heimsuchen.

Die Zeichen des nahenden Endes werden sichtbar: Es gibt ungewöhnliche Naturphänomene, brüllende Drachen fliegen über den Himmel, und die Ketten, die den Wolf Fenrir binden, beginnen zu reißen. Diese Ereignisse kündigen den Anbruch der Ragnarök, des Götteruntergangs, an.

Hier beginnt unsere fiktive Erzählung vom Ende der Welt:

Die Trompeten der Asen hallten durch die Halle von Asgard, als die Götter sich versammelten, um sich auf das Unvermeidliche vorzubereiten. Odin, der Allvater, betrachtete Yggdrasil, den Weltenbaum, dessen Äste in den Himmel ragten und dessen Wurzeln tief in die Welten reichten. Die Nornen, die Schicksalsgöttinnen, hatten die Fäden des Schicksals bereits gesponnen, und das Rad des Lebens näherte sich seinem unausweichlichen Ende.

Die Riesen, angeführt von Surt, dem Feuerriesen aus Muspelheim, rückten vor, um gegen die Götter zu kämpfen. Fenrir, der gewaltige Wolf, brach aus seinen Ketten hervor, und die Midgardschlange Jormungandr erhob sich aus den Tiefen des Meeres. Die Himmel verdunkelten sich, als der große Wolf den Mond verschlang und die Sonne auslöschte.

Die Schlacht auf den Ebenen von Vigrid begann, und die Götter kämpften tapfer gegen die Riesen. Thor schwang seinen Hammer Mjölnir, Odin stürzte sich in den Kampf, und Loki, der Trickstergott, kämpfte auf beiden Seiten. Doch die Götter waren vorherbestimmt zu fallen.

Fenrir verschlang Odin, der Göttervater. Thor besiegte die Midgardschlange, wurde jedoch von ihrem Gift getroffen und starb. Die Erde bebte, die Welt brannte, und Asgard wurde von den Flammen Muspelheims verzehrt.

Doch aus der Asche der alten Welt stieg ein neues Leben empor. Zwei Menschen, Lif und Lifthrasir, hatten sich in Yggdrasils Schutz versteckt und überlebten die Zerstörung. Sie betraten die Welt und erbauten eine neue, grüne Erde aus den Trümmern der alten.

Die Sonne und der Mond kehrten zurück, und ein neues Zeitalter begann. Der Weltenbaum trieb erneut aus, und die Götter, die überlebt hatten, versammelten sich auf Idavoll, um eine neue Ordnung zu schaffen.

So endete die Welt in einer gewaltigen Schlacht, aber aus der Zerstörung erwuchs die Hoffnung auf einen Neuanfang, auf eine Welt, die von Überlebenden und neuen Schöpfungen bevölkert wurde. Ragnarök war nicht nur das Ende, sondern auch der Anfang eines ewigen Kreislaufs von Schöpfung und Zerstörung in der germanischen Mythologie.